Presse
Alte Krone:
Daniela de Maddalena
Gesellschaftskritische Malerei
Artplace Magglingen:
Ton- und Freiluftkunst
Tryptichon mit Ton
ANCIENNE COURONNE
•Exposition Daniela de Maddalena
Quand le désir le dispute à l'aversion
Anita NARDON -
A.I C A. (juin 2001)
La foule, l’abondance et la sérénité.
Artikel von Susanne Buckesfeld Article de Thierry Luterbacher Interview von Sladjana Drobnjak Bieler Tagblatt diverse Zeitungsartikel

Bieler Tagblatt vom 28.09.2002, Ressort Schweiz-BE

Artplace Magglingen: Ton- und Freiluftkunst

Tryptichon mit Ton

Daniela de Maddalena und Benz Salvisberg arbeiten zur Zeit im Magglinger Kunstpavillon «Artplace». Sie hinterlässt ein vertontes drei-teiliges Schwimmbild, er «vermalt» Robert Walser.

Regine Elsener

Auf dem Tisch ein kleiner Teller, eingebettet im Moos ein rötlicher Pilz. «Dieser Rotfuss-Röhrling stammt von der Wiese vor dem Atelier», kommt die Kunstmalerin Daniela de Maddalena ins Schwärmen, «und draussen beim Baum ich hab sogar einen Steinpilz gefunden - nach verschiedenen Kontrollen hab ich ihn dann verschenkt». Es sei eine wahre Herausforderung «hier oben» arbeiten zu können. «Seit ich hier bin, sind meine Ansprüche an Ateliers eindeutig gestiegen, denn das Licht ist einfach super - die Harasse der Konstruktion scheinen wie mit Licht gefüllt.»

Foto-Interpretation
Basis von de Maddalenas Malerei sind Fotos. «Gesichter, Bewegungsabläufe, Szenen: ich fotografiere alles.» Diese Momentaufnahmen setzt sie dann um, entwickelt sie malerisch weiter, «ich interpretiere sie.» So hat sie es auch mit dem Schwimmer gehalten, der im Magglinger Hallenbad mit seinem Körper beharrlich-rhythmisch das Wasser durchpflügte - hin und her, her und hin. «Ich wollte auch sein eigenes Wellenspiel festhalten, das von Nichts und Niemand gestoppt oder unterbrochen wird.» Und tatsächlich: Entfernt man sich von den drei übereinander hängenden Bildern, glaubt man das Hin- und Her zu verfolgen, den Rhythmus des Wellenschlages wahrzunehmen.

Auch das Ohr sieht mit
«Wenn ich mit dem Tryptichon fertig bin, werde ich es noch vertonen», erklärt Daniela de Maddalena. Vertonen? «Ja - ich werde im Hallenbad die Geräusche, die der Schwimmer im Wasser verursacht, aufnehmen, auf CD brennen und dann neben dem Bild abspielen.» Das bedeutet, dass da Maddalenas Tryptichon «begleitet» wird vom Luftholen, den Armzügen im Wasser und vom Kehren und Abstossen des Schwimmers am Bassinrand. Ihr Werk wird in die wachsende Ausstellung eingehen, denn alle Kunstschaffenden hinterlassen ein Werk (das BT berichtete).
Die in Biel ansässige Kunstmalerin hatte Anfangs «scho e chli de Bammel», davor, wie der Alltag «hier oben» ablaufen würde, wenn immer wieder Besucher hereinplatzen: «Doch ich hatte spannende und interessante Begegnungen.» Und auch dem Kälteeinbruch der vergangenen Tage konnten die Kunstschaffenden trotzen - die Ateliers wurden kurzerhand mit zwar lärmigen aber wirksamen Industrie-Heizkörpern bestückt.


Schwimmer gemalt von Daniela de Maddalena für Artplace, Biel-Bienne 2002